Dienstag, 13. September 2011

Sturmhöhe

Originaltitel: Wuthering Heights
Autorin:  Emily Brontë         


Seiten:  500        






Inhalt:
Liebe, Haß und Tod - ein Drama spielt sich ab auf dem Gutshof Wuthering Heights in Yorkshires düsterer Nebellandschaft. Vom Dämon der Rache und Eifersucht besessen, richtet der Findling Heathcliff ein Werk der Zerstörung an, dem auch die Angebetete Cathy zum Opfer fällt. Mehrere Generationen werden in einen Strudel rasender Leidenschaften gezogen. Emily Brontës ergreifende Geschichte voll psychologischer Raffinesse löste 1847 einen Sturm der Empörung aus.

Autorin:
Emily Brontë war nur ein kurzes Leben beschieden. Am 20. August 1818 in Thorton geboren, verstarb die zweite der berühmten Brontë-Schwestern am 19. Dezember1848 an Tuberkulose. Während ihres gänzlich zurückgezogenen Daseins im väterlichen Pfarrhaus entstanden einige bedeutende Gedichte und "Wuthering Heights"- ihr Meisterwerk.

Lieblingszitat:
"Mein größter Gedanke im Leben ist er. Mag alles andere zu Grunde gehen, wenn er nur bliebe, würde auch ich weiter bestehen; wenn aber alles bliebe und er würde vernichtet, das ganze Universum schiene mir vollkommen fremd. Ich würde nicht mehr dazugehören. Meine Liebe zu Linton ist wie das Laub der Wälder. Sie unterliegt dem Wandel der Zeit, das weiß ich sehr wohl, so wie der Winter die Bäume verwandelt, doch meine Liebe zu Heathcliff gleicht den ewigen Felsen darunter - sie ist ein Quell kaum wahrnehmbarer Freuden, aber ohne sie kann ich nicht sein. Nelly, ich bin Heathcliff - er liegt mir immer und immerfort im Sinn - nicht als ein Vergnügen, so wenig, wie ich mir selber stets ein Vergnügen bin - sondern als mein wahres Sein"

Eigene Meinung:
Schon nach den ersten Worten ist erkennbar, dass das Buch vor relativ langer Zeit geschrieben wurde. Der Stil ist um einiges komplizierter als bei den neueren Romanen und die Sprache eindrucksvoll, aber dennoch teilweise schwierig zu lesen (wenn man es denn nicht gewohnt ist). Daher ist dieses Buch nicht für junge Leser  zu empfehlen.
Der Anfang des Buches ist etwas verwirrend. Doch je länger man liest, desto mehr findet man in die Handlung und wird von der Geschichte mehr und mehr in Beschlag genommen. Emily Brontë schildert ihre Handlung auf eine sehr einfache, aber dennoch beeindruckende Art. Manchmal wirkt sie etwas zäh, steigert sich jedoch nie ins Langweilige.
Während der gesamten Handlung baut sich für den Leser eine ernüchternde und bedrückende Stimmung auf, die bis zum Schluss anhält. Ich musste das Buch teilweise für einige Zeit weglegen, weil ich mit dem etwas depressiven Charakter des Romans meine Probleme hatte.
Das Interessante an diesem Buch sind wohl die Hauptcharaktere. Emily Brontë hat es geschafft, was vielen anderen Autoren nicht gelungen ist. Sowohl Protagonisten als auch Antagonisten weisen  diverse Charakterschwächen auf. Manchmal ist es sogar schwer an den Figuren auch nur etwas einigermaßen Liebenswürdiges zu finden. Das mag bei den verschiedenen Lesern unterschiedlich gut ankommen. Ich persönlich empfinde es als eine gelungene Abwechslung, wenn die Hauptpersonen des Buches nicht perfekt sind, ja sogar egozentrische, selbstsüchtige und selbstzerstörerische Charakterzüge aufweisen. Das gibt die Gelegenheit auch mal über die eigenen Handlungen nachzudenken.
Dazu baut die Autoren die herzzerreißende Liebe zwischen Heathcliff und Catherine als schönen Kontrast auf. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die ebenso leidenschaftlich wie zerstörerisch ist. An einigen Stellen möchte man weinen über die Charaktere, das Unglück und die sozialen Umstände der damaligen Zeit, die letztendlich eine glückliche Zukunft der Beiden verhindern.


Alles in allem bewerte ich dieses Buch mit 4 von 5 Punkten.

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